KURTA, SUDAN

Westlich von Abu Hamed, zwischen dem nördlichen Ufer des Hauptarms und der Insel Mograt liegt die Insel Kurta im Nil, der hier Stromschnellen ausbildet. Mit einer Länge von circa 2.300 m gehört sie in dieser Region zu den größeren Inseln. In Zeiten des Hochwassers von Juni bis September wird sie durch einen weiteren Flusslauf in zwei Teile geteilt. Genau diesen Flusslauf hat man gewählt um an seinem Ufer eine Festung zu errichten.

Wir führten zunächst in einer ersten Kampagne 2019 die Bauaufahme der gesamten Festungsanlage mit ihren Bastionen durch. In drei weiteren Kampagnen 2022 und 2023 wurde ein Teilbereich der Festung herausgegriffen und gesondert untersucht. Es handelt sich dabei um eine plateauähnliche Anlage mit einer Kantenlänge von circa 20 x 10 m. Schon eine erste Säuberung der Plateaufläche brachte mehrere Mauern und eine weitere halbkreisförmige Bastion Richtung Osten zum Vorschein.

In der weitereren Fortsetzung der umfangreichen Grabungen konnten im Umfeld des Plateaus mehrere Räume freigelegt werden, die sowohl Lager- als auch Schlaf- und Aufenthaltsräume darstellen.

Die Struktur der Räume auf dem Plateau selbst hingegen legt eine Nutzung als Kirche nahe. Den bisherigen Grabungs- und Fundbestand zusammenfassend gehen wir von einem klösterlichen Kontext der Anlage aus. Hierfür spricht auch, dass in einem der Räume Reste von Wandmalereien gefunden wurden, die auf Heiligendarstellungen hindeuten. Die zudem reichlich gefundene Keramik legt eine Datierung der Festung und der Klosteranlage in das 11. Jahrhundert nahe.

WEITERE ARCHÄOLOGIE

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